Artist Statement (under constraction)
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Seit 2013 konzentriere ich mich immer stärker auf die Artistic Research/künstlerische (Kunst-) Forschung sowie auf aktuelles Wissen aus dem Ansatz der Transdisziplinarität (cross-discipline approach). In fortlaufenden Projekten setze ich mich mittels künstlerischer Methoden und Techniken theoretisch und praktisch mit einem philosophischen Thema aus der Ästhetik auseinander, das in Zusammenhang mit der Kognitionswissenschaft, Psychologie und Neurowissenschaft steht und das insbesondere in der Neurowissenschaft im Hinblick auf den Bereich der Biologie sowie transdisziplinär von verschiedenen Disziplinen erforscht wird, bspw. das Thema „Schmerz“ im Projekt, sowie das Projekt „B.O.D.Y. – そして、それから_work in progress (2016–2018)". In der schriftlichen Komponente werden verschiedene Theorien von Kunst und Wissenschaft als essenzielle Definitionen von Kunst im Kontext der Kunstphilosophie wie der (Neo-)Repräsentationstheorie in der Kunst betrachtet. Diese schriftliche Komponente werden in den künstlerischen Ergebnissen reflektiert oder als künstlerisches Projekt in der Reflexion des sozialen Kontextes konzipiert. Dabei entwickle ich in der künstlerischen Phase meinen eigenen Ansatz in den Kunsttheorien, der sich mit dem aktuellen Wissen verbindet.
In meiner künstlerischen Arbeit setze ich autobiografische Erfahrungen sowie Motive und Themen, denen ich in meinem sozialen Umfeld begegne, in einen künstlerischen Kontext um und kreiere damit Projekte unter Verwendung der Medien Fotografie, Video, Klang, Mixed Media, Performance (sowie Live-Art) und (räumliche) Installation auf visueller und/oder auditiver Ebene. Beispiele für aktuelle Arbeiten sind das Projekt „B.O.D.Y. – そして、それから (2014 –) work in progress“, der Klang „B.O.D.Y. - piece of glass" (re-version von 2013 – 2014), der Klang „B.O.D.Y. - two lines" (2016 –) und das Projekt „N.N - Zwischenliegend (2015–)“. Mein künstlerisches Forschungsfeld ist in den Bildende- und Klang Künsten, somit arbeite ich vornehmlich mit der ortspezifischen Installation. Auditive Arbeit in der Installation ist eine Art von zweitem Raum und Zeit, die nicht synchronisiert wird. Das ist wahrscheinliche topologische Mannigfaltigkeit in Bezug auf den visuellen Raum.
Klang-Forschung: „Nature, according to Aristotle, is an inner principle of change and being at rest“ (Physics 2.1, 192b20–23) (Zitat: Aristotle's Natural Philosophy First published Fri May 26, 2006; substantive revision Mon Jan 8, 2018). Das Thema „Nature“ ist der Ausgangspunkt meiner Klang-Forschung, seitdem ich an dem Projekt „deflection“ und dem daran anschließenden Projekt „transformation“ arbeite. Ich lerne und entdecke immer noch durch den Klang, was „Nature“ ist. Mein Forschungsgebiet ist dabei interdisziplinär, es bezieht sowohl Physik, Neurowissenschaft und Psychologie als auch Erkenntnisse zu auditiver und visueller Wahrnehmung und Memory in der kognitiven Neurowissenschaft ein. Ein Beispiel meiner Klang-Arbeit sind die Sound-Skizzen aus dem Projekt still/silent zum Thema „auditive Erinnerung“ aus meiner Kindheit, darin werden Klänge musikalisch umgesetzt und ein Computerprogramm mit neuer Technik sowie Sound Synthesis bietet ein breites Klangspektrum und Variationen bzw. neue Möglichkeiten der Umsetzung. Die aktuelle Forschung fokussiert die Themen auf den Aufsatz „Possibility of experimentation in/between electroacoustic music and other arts, after the digital revolution“ (EMS18 – 14th Conference).
Arbeiten bis 2013: Bei den visuellen und auditiven Arbeiten sowie bei den Mixed-Media-Raum/spatial Installationen ist die Sinneswahrnehmung – Sehen und Hören, aber auch das Spüren des Materials – ein wichtiger Bestandteil der Ausdrucksformen. Beispiele meiner Arbeiten sind die Projekte „still/silent“ (2007–) und „B.O.D.Y.“ (2000–). Das Projekt „still/silent“ (2007– 2011) entstand in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Pianisten Antonis Anissegos (bis 2009) und dem Tonmeister Niklas Schmincke und wurde 2010 mit dem Jazz-Komponisten und Bassisten Chris Dahlgren fortgeführt. Innerhalb des Projekts B.O.D.Y. (2010) in Zusammenarbeit mit dem Tonmeister Niklas Schmincke gibt es eine Wandinstallation bestehend aus Sound (Klang-Komposition) und Fotografien von Haut und Körperteilen. Der Sound ist als synthetisierter Ton des Körperrhythmus über Kopfhörer zu hören, wodurch die Intensität des Höreindrucks verstärkt und mit der optischen Wahrnehmung verbunden wird. Im Projekt „B.O.D.Y.“ setze ich mich langfristig, seit 2000, wissentlich und willentlich mit dem Thema „Raum, Zeit und Körper“ auseinander.
Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist „uniqueness", Einmaligkeit, Einzigkeit – und zwar sowohl bei meiner Performance als auch bei der Live-Art der ortsspezifischen Installation –, denn jede Begegnung mit einem Raum oder einem Ort ist ein einzigartiges Ereignis, das sich aus den verschiedenen Möglichkeiten der Elemente ergibt, sodass sich eine neue Perspektive auf die Werke und den Kontext, in dem sie stehen, eröffnet.
Mit den audiovisuellen Arbeiten fordere ich die Normen der Fotografie, des Videos bzw. des Films und des Sounds heraus; ich verwende diese Medien in der Performance sowie in der Live-Art und verknüpfe sie in Mixed-Media-Rauminstallationen. Die Fotografien und Zeichnungen auf Super-8-Film werden digital bearbeitet, um ein experimentelles Video zu schaffen; durch eine kinetische Sprache werden dabei abstrakte bewegte Bilder (Moving Images) erzeugt, und so werden halb vergessene, häufig unbemerkte Zwischenräume in meiner Umgebung deutlich gemacht.
Der Kern der Rauminstallation ist die künstlerische Ordnung des Imaginären und des Symbolischen; diese Ordnung entsteht durch den Kontext des Projekts und die künstlerische Gestaltung mit dem Material und den Klängen und Klangphänomenen im jeweiligen Raum. Ich arbeite intensiv an Themen, die sich zwischen optischer Wahrnehmung und Imagination, zwischen fotografischer Abbildung sowie Darstellung und Vorstellung bewegen. Fotografie ist ein sehr wichtiger Bestandteil in meiner Kunst. Dadurch spielt die Fotografie auch eine sehr wichtige Rolle in meinen Werken, ähnlich wie meine Zeichnungen ist sie ein Prozess der Gedanken, um die Betrachtung und die unbewusste Wahrnehmung als Darstellungsform zu konstruieren. Generell beschäftige ich mich mit dem Thema „Formen, Farbe, Licht und Schatten“. Dabei setze ich mich methodisch mit dem (semi-) Formalismus auseinander.
„Nach Nelson Goodmans These sind Sinn und Zweck von Kunst und Wissenschaft gleich. Beider Ziel sei Erkenntnis. Und zwar Erkenntnis als (selegierende, sortierende, konstruierende) Organisation von Wissen. In diesem Sinne ist das Wesen von Wissenschaft und Kunst gleichermaßen >kognitiv<, ihre Qualität >kognitive Vortrefflichkeit<.“ (Franz Koppe: Kunst als entäußerte Weise, die Welt zu sehen. Zu Nelson Goodman und Arthur C. Danto in weitergehender Absicht. In: ders. (Hrsg.): Perspektiven der Kunstphilosophie. Texte und Diskussionen; Frankfurt/M., 2. Aufl. 1993)
(Stand: Dezember 2018)
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